KokosblütenzuckerImmer häufiger stößt man in Rezepten, Regalen und Blogs auf Kokosblütenzucker. Doch was ist Kokosblütenzucker eigentlich und wie verwendet man ihn am besten? Stellt Kokosblütenzucker eine Alternative zu gewöhnlichem Haushaltszucker dar? Der folgende Steckbrief gibt Antworten auf die brennenden Fragen rund um die süße Verlockung!

 

 

Was ist Kokosblütenzucker?

 

Aus den Blüten einiger Palmenarten kann Zucker gewonnen werden – Kokosblütenzucker ist es jedoch nur, wenn für die Herstellung der Blütensaft der Kokosnusspalme (wissenschaftlicher Name Coco nucifera) verwendet wird.
Weil er aus dem Blutungssaft der Kokosblüten gewonnen wird, unterscheidet sich die Zusammensetzung von Kokosblütenzucker von jener des Haushaltszuckers. Im Wesentlichen besteht er aber trotzdem genau wie herkömmlicher Zucker aus Saccharose, also aus Kohlenhydraten. Zusätzlich findet man bei Betrachtung der chemischen Zusammensetzung von Kokosblütenzucker aber auch noch für den Menschen sehr gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe – z.B. Magnesium, Eisen, Zink, Kalium und Inulin. Diese zusätzlichen Bestandteile erklären auch, warum Zucker aus Kokosblüten eine geringere Süßkraft hat als Haushaltszucker.

 

 

Die Herstellung von Kokosblütenzucker

 

KokospalmeUm aus Blüten der Kokospalme Zucker gewinnen zu können, müssen die Palmen mindestens 3 bis 4 Jahre alt sein. Wenn die Pflanzen zu blühen beginnen, bindet man das Hochblatt der Blüten zusammen, sodass eine Röhre entsteht. Diese Blattröhre wird anschließend einige Tage lang immer wieder leicht angeschlagen, um sie biegsam zu machen. Zusätzlich wird dadurch der Saftfluss im Blattgewebe erhöht. Nach weiteren 3 bis 4 Wochen kann schließlich die Spitze der Blütenknospe abgeschnitten und der austretende Blutungssaft aufgefangen werden. Dieser Kokosblütensaft muss dann möglichst schnell weiterverarbeitet werden, da er sonst zu gären beginnt. Nachdem der Saft gesiebt wurde, kocht man ihn einige Stunden lang, um ihn einzudicken. Dabei wird Kokosblütensaft auf über 70° Celsius erhitzt, hat also keine Rohkostqualität mehr! Im Anschluss an das Eindicken wird der entstandene Sirup in einer Pfanne geschlagen, wodurch er vom flüssigen in den kristallinen Zustand übergeht. Der bereits leicht kristallisierende Dicksaft verfestigt sich beim Auskühlen und kristallisiert schließlich vollständig aus. Weil die Palmen für die Gewinnung des Zuckers nicht gefällt werden müssen und immer wieder beerntet werden können, gilt Kokosblütenzucker als nachhaltiges Produkt. Zudem wird der Großteil des weltweit produzierten Kokosblütenzuckers nach wie vor von vielen Kleinbauern hergestellt, die die Palmen in Mischkulturen kultivieren. (nachzulesen unter www.lebensmittellexikon.de)

  

Wie verhält sich Diabetes und Kokosblütenzucker?

 

Wer sich ein wenig mit dem Thema Kokosblütenzucker auseinandersetzt, stößt schnell auf erstaunlich niedrige Werte für den glykämischen Index des Zuckers. Dieser Wert, auch glykämische Last genannt, ist ein Maß dafür, wie stark ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Ein niedriger Wert für den GI bedeutet, dass der Blutzuckerspielgel nur langsam steigt und auch nicht so schnell wieder abfällt. Dadurch sinkt die Gefahr von Heißhungerattacken. Für Haushaltszucker liegt dieser Wert zwischen 55 und 75, während Studienergebnisse für Kokosblütenzucker nur auf einen Wert von glyx = 35 kommen. (Quelle für Studie folgt).
Ganz abgesehen davon ist ein klarer Vorteil des Kokosblütenzuckers, dass er basisch verstoffwechselt wird. Dadurch führt der Genuss dieses Zuckers nicht zu einer Übersäuerung des Körpers.
Bei allen vermuteten gesunden Wirkungen des Kokosblütenzuckers sollte man aber immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um trotzdem um Zucker handelt und man den kristallisierten Kokossaft daher nur in kleinen Mengen verwenden sollte. Für Diabetiker gilt dabei: Kokosblütenzucker ja, aber wenig - auch wenn er wahrscheinlich den Insulinspiegel nicht so schnell ansteigen lässt wie andere Zuckerarten.

 

 

Der Zucker aus der Kokosblüte punktet bei Geschmack und Qualität

 

Kokosblütenzucker von Dr. Goerg

Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal zu Haushaltszucker liegt in Farbe und Geschmack bzw. Geruch des Kokosblütenzuckers. Das karamellige Braun deutet schon darauf hin: Kokosblütenzucker schmeckt ein wenig malzig mit feiner Karamell- und Vanillenote.
Der kleine Nachteil für alle Genießer: bei der Kalorienanzahl kann Kokosblütenzucker leider gut mit Haushaltszucker mithalten.
Das Wichtigste beim Kauf von Kokosblütenzucker ist die Qualität. Besonders bei auffällig billigen Produkten ist die Gefahr groß, dass hier Palmzucker aus anderen Palmenarten mit dem echten Kokosblütenzucker vermischt und als reines Kokosprodukt angeboten wird. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass Kokosblütenzucker einen leichten Grünstich in der Farbe aufweist und eigenartig riecht: dann ist er höchstwahrscheinlich mit Natriumsulfit behandelt worden, um schneller zu trocknen. Solche Produkte sind gesundheitsschädlich und sollten keinesfalls gekauft werden. Ausgezeichnete Qualität bietet zum Beispiel der Kokosblütenzucker vom Kokosspezialisten Dr.Goerg.

 

 

Wie verwendet man Kokosblütenzucker am besten?

 

Gleich vorweg: aufgrund seines stolzen Kilopreises, der meist zwischen 20 und 40 Euro liegt, eignet sich Kokosblütenzucker nicht bei allen Anwendungen als Ersatz für den herkömmlichen Haushaltszucker.  Er ist jedoch eine absolute „Wunderwaffe“, wenn man Getränken, Süßspeisen, Desserts oder auch Suppen eine einzigartige Note verleihen möchte.
Mit seinem karamelligen Geschmack und der zarten Vanillenote harmoniert Kokosblütenzucker besonders mit Eiscreme, Tees, Schokolade und Früchten. Der feinkörnige Zucker eignet sich aber auch hervorragend zum Karamellisieren, da er sehr leicht schmilzt. Als Streusel auf Keksen oder als Highlight in Cocktails findet Kokosblütenzucker ebenfalls gerne Verwendung.
Eine wirklich köstliche Rezeptidee, die nicht nur zu Weihnachtszeit die Herzen höher schlagen lässt, hat Kristina bereits in diesem Blog vorgestellt.

 

 

 

Lena für FITOMENAL

Lena @ fitomenal.at


Lena studiert Phytomedizin (oder Pflanzenmedizin, versteht man eher) an der BOKU in Wien. Sie ist Anfang 20, ein Genussmensch, naturverliebt und voller Ideen. In diesem Blog schreibt sie über ihr Projekt, sich von einem aktiven Menschen zu einem sportlichen weiterzuentwickeln. Dazu gehören Ideen für Sport mit wenig Hilfsmitteln und geringem Platzbedarf, Gesundheitstipps und Berichte zu interessanten Produkten und Lebensweisen.